blogblogblogblog
blog
Dienstag, 08 Juli 2014 07:39

7.7.2014 - Vestmannaeyjar Inseln

Geschrieben von 
Bereits um 7 Uhr morgens mache ich mich auf den Weg um die Fähre um 10 Uhr in Landeyjahöfn zu erreichen. Während der ganzen Autofahrt, der Überfahrt mit der Fähre und der Ankunft in Heimaey, dem Hauptort auf den Vestmannaeyjar Inseln, fällt Nieselregen. Wohl nichts mit den tollen Wetter-Vorhersage vor 2 Tagen als ich das Ticket gebucht hatte.

mapislandext20140706a
Die Vestmannaeyjar (dt. Westmännerinseln) sind eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs 10 bis 30 Kilometer südlich der isländischen Küste, die aus 14 Inseln, 30 Schären und 30 Felsen bestehen. Das Gebiet, das sich in der isländischen Region Suðurland befindet, bildet die Gemeinde Vestmannaeyjabær mit 4086 Einwohnern (Stand 1. Januar 2009). Mehr Info ...

mapislandext2014007

Bei strömendem Regen begebe ich mich in das Touris-Info Office und studiere die Sehenswürdigkeiten und Attraktionen der Inseln bei einem leckeren, heissen Cappuccino. Bei solchem Wetter bietet sich an das neue Vulkan Museum "Eldheimar" am Rande der Lava des Ausbruchs von 1973 besuchen. Der Kern des Museums bildet ein nach über 40 Jahren aus 16 m Tiefe ausgegrabenes Haus. In eindrücklichen Audiovison Präsentationen erlebt man die Tage des fürchterlichen Ausbruchs fast wirklichtkeitsnah. Man kann spüren, was die damalige Bevölkerung für Ängste austehen musste. Bei dem Ausbruch 1973 wurde die Fläche der Insel um 20 % vergrössert. Der neu entstandene Krater Eldfell befindet sich nur wenige hundert Meter vom Stadtzentrum entfernt.(Link zum Museum hier ...)

Als ich das Museum verlasse beginnt die Sonne durch die Wolken zu dringen und in Kürze herrscht Sonnenschein und blauer Himmel! So schnell ändert das Wetter in Island. Also mache ich mich auf zur Erkundung der Insel.

Als erstes besteige ich den Vulkankegel des Eldfell von wo man eine grandiose Aussicht auf Heimaey, den Hafen und die umliegenden Inseln hat. Von hier wird auch das Ausmass des 1973 Lavaausflusses sichtbar, der beinahe die Hafeneinfahrt geschlossen hätte.

Ich fahre zur Südspitze der Insel - Störhöfdi. Auf Anraten der Tourist Info Mitarbeiterin stoppe ich bei Fuglaskoðun und steige zur Küste hinunter. Hier brüten Tausende Papageitaucher. Ganz anders als in Latrabjarg in den Westfjorden sind die putzigen Vögel hier sehr ängstlich und fliehen wenn man sich nährt. Kein Wunder ... hier werden sie ja auch gejagt und landen als Delikatesse auf dem Teller!! Als die Schafe beschliessen den Hügel als Weidefläche zu benutzen verschwinden die Papageitaucher aufs Meer.

Auf dem Rückweg besteige ich den alten Vulkankegel Helgafell mit ebenfalls hervorragender Rundumsicht. Der Aufstieg über das rutschige Vulkanlavagestein ist äusserst anstrengend und ermüdend. Also Zeit zum Erholen in einem netten Café in der schönen Altstadt dieser sehr lebendigen Stadt. Bei wunderschänem Abendlicht mache ich mich zu Fuss durch den Hafen und die Stadt. Überall ist die Lava und der Vulkanausbruch noch gegenwärtig. Um 20:30 Uhr kehre ich mit der Fähre Herjólfur zurück aufs Festland.
Nach 12 km Fahrt über den Lavastrand erreiche ich die Rinstrasse N1. In der Ferne sehe ich den Wasserfall Seljalandsfoss im schönsten Abendlicht und - anstatt nach Westen - fahre ich nach Osten zum Wasserfall. In der Zwischenzeit ist 21:15 Uhr und ausser einigen Fotografen keine Touristen vor Ort. Doch nun hat sich eine grosse Wolke vor die Sonne geschoben und ich befürchte schon, dass der Umweg sich leider nicht gelohnt hat. Doch dann werden alle, die ausgeharrt haben, belohnt! Warmes, goldenes Abendlicht erstrahlt den Wasserfall und die Felsen. Einer dieser Momente die man sich als Fotograf wünscht, aber nicht beinflussen kann. Der richtige Moment am richtigen Ort.
Zufrieden mache ich mich auf den Heimweg. Doch da wird noch einiges geboten. Von der Ringstrasse hat man nun eine klare Sicht auf die Vestmannaeyjar Inseln vor der Küste im Abendlicht mit Mond. Über den Bergen im Westen leuchtet ein feuriges Wolkenmeer und auch der Eyjafjallajökull Gletscher im Osten wird angestrahlt. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich seit morgens früh nichts mehr gegessen habe. Einzig die Tankstelle in Selfoss ist um Mitternacht noch offen und hier herrscht munters Treiben von alt und jung. Noch nie haben ein Hot Dog und ein heisser Kaffee so gut geschmeckt!
Um 01:00 Uhr erreiche ich endlich das Hotel. Der Himme ist klar und ich prüfe noch den Wetterbericht für den neuen Tag. Am Nachmittag sollen Wolken aufziehen. Kurzentschlossen mache ich mich um 01:45 Uhr auf den Weg zum 30 km entfernten Geysir. Ganz alleine verbringe ich hier die blaue Stunde und den Sonnenaufgang ... was für ein tolles Gefühl ... trotz der eisigen Kälte!
Um 04:30 Uhr bin ich endlich zurück im Hotel und im Bett. Was für ein Tag! Heute werd ich mich mal erholen, stressfreies Programm und einen Ausflug nach Reykjavik machen.




© 2007-2016 Copyright - Freiraum Fotografie GmbH & Co KG - Freiraum Fotografie Schweiz GmbH - Fotoreisen & Fotoworkshops