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Mittwoch, 08 Mai 2013 11:48

22.4.-6.5.2013 Namibia Fotoreise Blog

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Da wir auf der Fotoreise keinen guten Internetzugang hatten, folgt der Reiseblog nun als Zusammenfassung.

22. - 23. April 2013 Frankfurt - Windhoek - Stampriet
Nachdem wir uns alle am Flughafen Frankfurt getroffen haben besteigen wir den Langstreckenflug der Air Namibia und landen am Morgen des 23. Aprils sogar früher als geplant auf dem Internationalen Flughafen von Windhoek. Mark, unser deutschprachiger Reiseleiter, erwartet uns schon am Ausgang und unterstützt uns beim Geldwechsel. Auf dem 35km langen Weg in die Hauptstadt Windhoek gewinnen wir einen ersten Eindruck der Landschaft. In Windhoek wollen wir ins mit Flüssigkeiten und Verpflegung für die Fahrten eindecken. Bis der Supermarkt öffnet, nutzen wir die Zeit für eine kleine Stadtrundfahrt und Stopp im historischen Zentrum. Windhoek ist eine interessante Mischung aus historischen und ultra modernen Gebäuden.

Nach dem wir uns alle mit genügend Wasser und Trockenfrüchten (leckere, getrocknete Mangos) eingedeckt haben, machen wir uns auf die 310 km lange Strecke zu unserer Unterkunft bei Stampriet. Nach einem Stopp in Rehoboth verlassen wir die Hauptstrasse B1 kurz vor Mariental und erreichen unsere Gästefarm am frühen Nachmittag.

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Auf der Farm machen wir es uns gemütlich und geniessen Kaffee und Kuchen. Alle Teilnehmer melden sich zur optionalen Wildbeobachtungsfahrt auf der Farm an und wir können so schon die ersten wilden Tiere Namibias fotografieren. Der Abschluss des Ausfluges bildet ein Sundowner auf einer roten Düne zum Sonnenuntergang. So geht ein erster spannender Fotoreise-Tag zu Ende.


24. - 26. April 2013 Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
Heute steht eine ca. 400 km lange Schotterpistenfahrt vor uns. Deshalb machen wir uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg und verlassen Namibia beim Genzposten Mata Mata (B). Gegen Abend des 24.4. erreichen wir das Base Camp Twee Revieren am südlichen Ende des Kgalagadi Transfrontier National Parks. Wir befinden uns nun mitten in der Kalahari.

Die Kalahari (auch Kgalagadi genannt) ist eine Sandwüste aus überwiegend feinpulverigem, rotem Sand. Sie erstreckt sich von der Nördlichen Kapprovinz in Südafrika durch Namibia und Botswana hindurch bis nach Angola und Sambia hinein über eine Fläche von mehr als 1,2 Mio. km².

Hier verbringen wir 3 Nächte und nutzen die Tage für Fahrten zur Wildtier-Beobachtung und Tier-Fotografie mit unserem Offroad Safari-Fahrzeug. Wir machen Ausflüge morgens, abends und tagsüber um verschiedene Tier zu sehen. Trotz der Vielzahl von Löwen, Leoparden und Geparden in diesem Naturpark sehen wir nur einen einzigen Geparden in der Ferne. Doch die Vielfalt der anderen Tiere (Gnus, Kuhantilopen, Oryx, Springböcke, Erdhörnchen, Erdmännchen, Schakale, Fuchsmangusten und verschiedene Vogelarten) gibt auch viele interessante Foto-Motive. Hier im Park machen wir unsere erste Bildbesprechung.

27. - 29. April 2013 Fishriver Canyon
Mit 550 km (hauptsächlich Schotterpiste) steht heute die längste Tagesroute auf dem Programm. Von Twee Revieren (A) fahren wir über südafrikanisches Gebiet bis zum Grenzposten bei Rietfontein (B). Über Keetmanshoop (C) erreichen wir unsere Unterkunft "Canon Roadhouse" (D).

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Zwischen Twee Revieren und Keetmanshoop machen wir mehrere Fotostopps. Motive gibt es ohne Ende ... der Eselswagen "Kalahari Ferrari", die endlose Weite, die Trockenheit oder Menschen an einer Strassenkreuzung in Aroab. Kurz vor Keetmanshoop warten drei fotografische Highlights auf uns:

  • Giants Playground: Der Spielplatz der Giganten (Giants Playground) ist ein ausgedehntes Geröllfeld. Hier bilden die verwitterten Felsen bizarre Steinhaufen, die an durch Kinderhand erbaute Türme erinnern - allerdings ein wenig größer. Mit ein wenig Phantasie kann man die verschiedensten Tiere, Burgen und Festungen entdecken
  • Köcherbaumwald: Eine unter Naturschutz stehende Aloe-Art, die typisch für den heissen und trockenen Süden Namibias ist. Zum Überleben speichert er Wasser im Stamm und blüht erst nach 20-30 Jahren, wird bis 300 Jahre alt. Aus seinen Ästen fertigten die Buschleute Köcher für ihre Pfeile - daher der Name.
  • Cheetah Enclosure: Eine Farm, wo Geparden aufgezogen werden

Am 28.4. fahren wir zum 20 km entfernten Aussichtspunkt am Canyon. Der Fishriver Canyon ist - nach dem Grand Canyon in den USA - der zweitgrösste Canyon der Welt. Ein wahres Naturerlebnis. Auf einer 2 km langen Wanderung entlang des Canyon Randes finden wir viele tolle Fotomotive.

Am 29.4. fahren wir zu unserer nächsten Unterkunft "Fish River Lodge", die Luftlinie nur ca. 25km entfernt auf der anderen Seite des Canyons liegt. Doch die Distanz entlang des Rivers und über die Brücke bei Seeheim ist ca. 200 km.

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Die Fish River Lodge ist direkt am Rande des Fish River Canyons gebaut. Der grandiose Ausblick von der Lodge und auch aus den Zimmern ermöglicht spektakuläre Bilder.

30. April - 1. Mai 2013 Dabis Gästefarm
Heute geht es auf die Farm! Unsere Fahrt bringt uns kurz vor dem Ziel nach Helmeringhausen einer in der deutschen Kolonialzeit gegründeten Siedlung. Das aus dieser Zeit stammende Hotel Helmeringhausen ist eine kleine Oase mitten in der sandigen Landschaft und rühmt sich für den besten Apfelkuchen Namibias. Natürlich müssen wir dies gleich prüfen! ... und es stimmt!

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Auf der Farm Dabis erwartet uns die Familie Gaugler, die die Farm in 4. Generation bewirtschaftet. Die nächsten beiden Tage werden wir von Michelle und Jörg herzlich verwöhnt. Michelle kocht die leckersten Namibischen Gerichte und Jörg öffnet uns die Augen für die Farmerei in dieser wüstenähnlichen Landschaft. Mit Erfolg wird eine neue Schafsrasse gezüchtet. Ebenfalls werden Welse und andere Fische gezüchtet. Am zweiten Tag machen wir hier auch unsere zweite Bildbesprechung.

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Die beiden Tage auf der Farm nutzen wir für mehrere Rundfahrten mit Jörg, der uns die 18,000 Hektar grosse Farm zeigt und sein grosses Wissen über Farmerei, Tiere und Fauna weitergibt. 

Gerne wären wir noch länger in dieser gastfreundlichen Umgebung geblieben. Hier fühlen wir uns alle sehr wohl.

2. Mai 2013 Dabis - Aus - Garup - Kohlmannskuppe - Lüderitz
Die heutige Tour über ca. 250 km bringt uns zu unserem Reiseziel Lüderitz. Doch unterwegs warten so einige fotografische Highlights auf uns. Von Dabis fahren wir wieder zurück nach Helmeringhausen und dann über die C13 durch die Tirasberge.

In Aus besuchen wir das Kriegsgefangenenlager, in dem zwischen 1915 und 1919 1552 deutsche Männer interniert waren. Die Gefangenen bauten sich aus selbst gebrannten Tonziegelen kleine Häsuchen um sich gegen die extremen Witterungsbedingungen zu schützen. Noch heute sind die Fundamente der Häuser zu erkennen. Im nahegelegenen Hotel Bahnhof aus der Kolonialzeit machen wir Mittagspause. Danach fahren wir weiter Richtung Lüderitz und erreichen nach ca. 35 km die Wasserstelle Garup. Mit etwas Glück kann man hier die Wilden Pferde beobachten ... und wir haben dieses Glück ... Neben Straussen und Oryx-Antilopen sind auch eine grössere Anzahl der Wilden Pferde anwesend. Zehn Kilometer vor Lüderitz befindet sich die ehemalige Diamantensiedlung Kohlmannskuppe. Sie ist heute eine Geisterstadt, wo der Sand die verlassenen Gebäude wieder erobert. Die Führung durch die in Lüderitz geborene Gisela ist interessant und gibt einen Einblick in die Geschichte des Diamantenbergbaus und das Leben zur Blütezeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Lüderitz, wo der deutsche Einfluss an den Jugendstilhäusern auch heute noch deutlich sichtbar ist.

3. Mai 2013 Sperrgebiet
Das Sperrgebiet bezeichnet eine die Hafenstadt Lüderitz umschliessende Region an der namibischen Westküste Afrikas, die bis zur südlichen Grenze mit Südafrika und umfasst 26.000 km2. Das Gebiet ist nur mit spezieller Erlaubnis besuchbar. Wir haben über das authorisierte Unternehmen vor Ort eine solche Genehmigung eingeholt und machen mit 4x4 Fahrzeugen eine Tagestour in diese Wüstenregion entlang der Küste.  Wir fahren entlang der vor 100 Jahren von Deutschen gebauten Eisenbahnlinie, vorbei an ehemaligen Wasserwerken zu den längst verlassenen Minen und Siedlungen von Pomona und Bogenfels.

Der Bogenfels ist eine faszinierende Felsformation an der Atlantikküste ca. 100 km südlich von Lüderitz. Den ganzen Tag müssen wir gegen die Sandstürme durch den warmen Ostwind ankämpfen und unsere Fotoausrüstung entsprechend schützen. Gegen 17:30 Uhr erreichen wir wieder unser schönes Hotel direkt am Meer ... müde aber voller neuer Eindrücke und mit vielen tollen Fotos.

4. Mai 2013 Lüderitzer Bucht - Diaz Point
Ein weiteres Highlight soll heute die Fahrt mit einem Boot auf der Bucht vor Lüderitz werden vom Wasser hat man einen tollen Blick auf die Küste. Die starken Winde erzeugen einen ziemlich hohen Wellengang, doch der Skipper entscheidet für den Ausflug, so dass wir um 9 Uhr mit dem Katamaran den Hafen von Lüderitz verlassen und bis zur Halifax Insel fahren. Vorbei am Leuchtturm, dem Felsen mit den Seerobben und der Pinguinenkolonie auf der Halifax Insel. Gegen Mittag sind wir wieder zurück im Hafen. Mit unserem eigenen 4x4 Fahrzeug machen wir uns auf zum Diaz Point südlich von Lüderitz.

Die Diaz-Spitze (offiziell englisch Diaz Point, also Diaz-Punkt) ist ein Sporn der Lüderitzhalbinsel, welche vor der Stadt Lüderitz in Namibia liegt. Die rund 500 Meter weiter östlich jenseits der Sturmvogelbucht gelegene Angra-Spitze, ebenfalls auf der Lüderitzhalbinsel, grenzt direkt an die Lüderitzbucht. Die Diazspitze ragt rund 50 m in den Südatlantik. Zu besichtigen ist eine 1921 gefertigte Kopie des Originalkreuzes von Bartolomeu Diaz, einer Kreuzsäule, die er hier - gleich den Kreuzsäulen am Kreuzkap - am 25. Juli 1488 aufgestellt hat. Das über die Jahrhunderte verwitterte Originalkreuz befindet sich im Deutschen Historischen Museum in Berlin.

Hier können wir die Seerobben und die Flamingos aus der Nähe beobachten und fotografieren. In der Lobby des Hotels betrachten wir die Resultate unserer Reise in einer Foto-Dia-Show und lassen so die vielen Eindrücke und Erlebnisse der letzten 2 Wochen nochmals Revue passieren. Dann gehts zum Abendessen in das bekannte Restaurant "Ritzis" im Lüderitzer Hafen.

5. Mai 2013 Abreise
Der Wind hat über Nacht noch deutlich zugelegt und weht jetzt mit Böen bis 80 km/h. Auf der Fahrt zum Flughafen wird deutlich, dass der Wüstensand in Sandstürmen über die Strassen und auc über die Landepiste des Flughafens wehen. Wir sind gespannt, ob der Flug - wie am Vortag - storniert werden wird. Doch Air Namibia entscheidet den Flug durchzuführen und eine Pilotin fliegt uns sicher von Lüderitz nach Oranjemund und Windhoek.

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Nach sechs stündigem Aufenthalt in Windhoek besteigen wir den Airbus 330 der Air Namibia und fliegen zurück nach Frankfurt.

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