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Donnerstag, 15 Oktober 2015 15:18

10.10.2015 - Südtirol

Geschrieben von 
Südtirol ist jedes Mal wie „Nach-Hause-Kommen“. Das liegt sicher an der Vertrautheit der wunderschönen Landschaft, die uns nun schon seit Jahren auf unseren Fotoreisen begeistert. Und es liegt auch an unserer gemütlichen, komfortablen Unterkunft, die wie ein wahres Zuhause wirkt. Und es ist auch die Ruhe in „unserem“ Dorf hoch oben über dem schönen Städtchen Brixen.
Nach einer theoretischen Einleitung in die Landschaftsfotografie im allgemeinen und auf unser Gebiet ausgerichtet im speziellen, machen wir einen ersten Rundgang durch´s Dorf. Das besondere Interesse finden Kirche und Friedhof mit vielen Motiven. Man muss schon genau hinschau´n, um das besondere zu sehen, das hier Vergangenheit und Gegenwart zum Ausdruck bringt.
Und wieder heißt es: Alles ist Motiv. Man muss es nur erkennen und fotografisch möglichst individuell gestalten. Es bieten sich viele Details, mit denen sich mit Brennweiten und Schärfeneben „spielen“ lässt. Licht und Schatten, Schärfe gegen Unschärfe. Je mehr wir uns auf die dörflich-ruhige Atmosphäre einlassen, desto mehr erkennen wir die Vielfalt der Formen und das Lichterspiel, die uns so viele Gestaltungsmöglichkeiten lässt.
Schon am Nachmittag vermitteln wir die Grundlagen und vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung. Unsere „Wiederholungstäter“, die schon mehrfach mit uns unterwegs waren, machen sich gleich an die „Arbeit“ - besser gesagt Spiel - mit dem digitalen Labor. Auch die Neulinge in der Gruppe erkennen schnell, wie gut man Ordnung in die Bilderverwaltung bekommt und wie unendlich vielseitig die Bearbeitungsmöglichkeiten sind.

Auf die größte Hochalm Europas
Am nächsten Tag steht bereits ein Highlight auf dem Programm. Schon früh geht es hinaus auf die Seiser Alm, auf die man nur zu bestimmten Zeiten fahren darf. Wir parken mitten im Herz der größten Hochalm Europas. Langsam schlendern wir dann von Motiv zu Motiv und können uns kaum statt sehen an dieser prächtige Bergwelt.
Bei einer zünftigen Mittagspause tanken wir Energie mit einheimischen Leckeren. Danach geht es über einen Höhenweg zurück auf unseren Ausgangspunkt. Jetzt steht das beste Licht bevor und so fahren wir mit einer Seilbahn mit der letzten Fahrt des Tages einige hundert Meter hinauf auf eine Anhöhe, von der wir einen phantastischen Blick haben über Schlern, Rosengarten, Plattkofel und Langkofel.
Der Sonnenuntergang und die folgende Blaue Stunde berauschend uns nahezu. Wir können nicht genug bekommen von diesem Lichtspektakel. Wie ein überlaufenden Milchtopf wirken die Berggrate in der Ferne, über die sich die wabernden, weißen Wolken schieben. Die Reiseteilnehmer lernen bei dieser Gelegenheit den Umgang mit verschiedenen Filtern, die markante Gestaltungen möglich machen.
Er nächste Tag steht im Zeichen der Bildbearbeitung. Es geht darum, gleich den richtigen Workflow zu finden, damit sich kein Bilderberg ansammelt bei den vielen Aufnahmen. Unser gemütliches Hotel bietet den idealen rahmen hierzu. Am frühen Nachmittag machen wir eine gemeinsame Bildbesprechung, bei der die Teilnehmer Orientierung finden für die kommenden Aufnahmen.

Langzeitbelichtungen in mittelalterlichen Gassen
Am Abend besuchen wir Brixen. Wir streifen vor dem Sonnenuntergang durch die mittelalterlichen Gassen und Gewölbe und nehmen bewusst den Übergang in die Dämmerung und Dunkelheit wahr. Jetzt sind wieder Langzeitbelichtungen angesagt,-  diesmal ohne Filter…
Die Begeisterung über die Seiser Alm wirkt bei allen Teilnehmer noch kräftig nach, und so machen wir uns am nächsten Morgen erneut auf zum Hochplateau. Diesmal allerdings von der nördlichen Seite, wo sich viele neue Perspektiven und Motive bieten. Erst mit der letzten Gondel fahren wir wieder hinunter in´s Tal. Wieder sind wir von dieser einmaligen Kulisse tief bedruckt und haben viele Bilder auf dem Sensor.
Am nächsten Tag machen wir uns früh auf den Weg zum Pragster Wildsee, diesem märchenhaften Gewässer umgeben von kargen und bewaldeten Berghängen. Ein kleine weiße Kirche, das strahlende Gelb, Rot und Braun des Alpen-Indian-Summer, die kraftvollen Wolken und kräftigen Spiegelungen im See verzaubern uns geradezu.
Obwohl der Wetterbericht Regen vorausgesagt hatte für die letzten Tage unserer Fotowoche, fällt so gut wie kein Tropfen im zweiten Teil der Woche. Allein monströse Wolkengebirge zeigen sich am Himmel als willkommene Motive. Und so ziehen wir am letzten Fototag nach einer Abschluss-Bilderschau noch einmal hinaus in die Berge in das lieblich Vilnößtal.- Und unsere Geduld wir wieder belohnt. Nachdem es bis kurz vor Sonnenuntergang so aussah, als würde uns die Goldene Stunde versagt bleiben, öffnen sich vor Sonnenuntergang noch einmal die “Lichtschleusen“ des Himmels und servieren uns intensives Licht zum Abschluss dieser wunderschönen Fotoreise.