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Freitag, 03 Juli 2015 07:58

2.7.2015 Island Norden - Gauksmyri - Selfoss

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Nun ist es soweit .... nachdem auf der letzten Reise die Fahrt durch das Hochland noch nicht durchgeführt werden konnte, fahren wir heute auf durchschnittlich 600 - 700 m.ü.M. durch die Hochebene nach Süden. Dafür, dass die Strasse den ersten Tag offiziell eröffnet ist, ist sie schon sehr befahren. Ausser einigen tiefen Wasserstellen und steinigen Partien ist die Strasse gut zu fahren.

Neben wenig Sonnenschein erleben wir die Fahrt vor allem bei starker Bewölkung und am Schluss bei starkem Regen, der die Hochlandpiste zusätzlich aufweicht.

map islandnorden20150702

Der Hochlandweg Kjölur, genauer ist die Bezeichnung Kjalvegur, ist mit etwa 160 km die zweitlängste und mittlere der Hochlandpassagen von Island. Sie beginnt im Haukadalur kurz hinter dem Wasserfall Gullfoss als Fortsetzung der Biskupstungnabraut und trägt die Nummer 35. Die Straße verläuft zwischen den Gletschern Langjökull und Hofsjökull. Schließlich endet sie im Norden an der Svínvetningabraut, Straße 731, deren kürzerer Teil zur Ringstraße und der längere Teil direkt nach Blönduós führt. Ursprünglich hatte diese Straße die Nummer F37. 1995 bekam sie die Nummer F35, die davor zur Kaldidalsvegur gehörte. Seit 2001 hat sie nur noch die Nummer 35, ist also keine Hochlandpiste (Fjallavegur) mehr. Trotzdem ist diese Straße über den Winter gesperrt.

Ungefähr in der Mitte der Strecke liegt Hveravellir, der Ort der heißen Quellen. Knapp 30 km südlich von Hveravellir biegt die Piste zu den Kerlingarfjöll nach Nordosten ab. In etwa parallel zum Kjölur verläuft die Sprengisandur-Piste östlich des Hofsjökull durch das isländische Hochland. Westlich der heutigen Piste verläuft der alte Kjalvegur. Er wird immer noch von Trekkingfreunden und Reitern benutzt.

Nachdem im Oktober 1780 fünf Reiter mit ihren Pferden und über 150 Schafen hier (Beinahóll/Knochenhügel) in einem Schneesturm starben, geriet die Route für etwa 100 Jahre in Vergessenheit. Sie wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt und neu gekennzeichnet.

Heute erfreut sich die Route auch bei Touristen zunehmender Beliebtheit, weil keine Flüsse oder großen Bäche mehr durchquert werden müssen. Die Piste ist planiert oder aus Schotter. Im nördlichen Teil wurde der Fluss Blandá zu einem Wasserkraftwerk aufgestaut.

In Hvervellir machen wir Mittagspause und fotografieren die vielen heissen Quellen und dampfenden Böden des Geothermiegebietes. Weiter südlich und 4 km in Richtung Kerlingarfjöll stoppen wir am Gygjarfoss.
Nach einer Kaffeepause in der weit abgelegenen Hütte Arbudir fahren wir weiter aus dem Hochland und stoppen beim Gullfoss. Die riesige Anzahl von Bussen und Fahrzeugen jedoch lassen uns zum Hotel in Selfoss weiterfahren.

Morgen werden wir die Umgebung mit Geysir, Bruarfoss und Thingvellir erforschen.