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Samstag, 10 August 2013 04:34

9.8.2013 - Burren

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Unsere heutige Fototour bringt uns ins Herzen des Burren. Von Ennistimon (A) fahren wir auf der R481 Richtung Nordosten und biegen beim Leamaneh Caslte (B) auf die R480 ab. Entlang dieser Strasse nach Ballyvaughan (E) befinden sich viele historische Sehenswürdigkeiten. Wir machen Fotostopps bei der Carran Church (C) und dem etwa 5000 Jahre alten Steingrab Poulnabrone Dolmen (D). Mittagspause machen wir heute wieder in Ballyvaughan und fahren dann entlang der Küste über Fanore zu den berühmten Cliffs of Moher (G). Entlang der Küste stoppen wir mehrere Male, um die einzigartige Landschaft mit den zerklüfteten Karstfelsen zu fotografieren. Gegen 19:30 kehren wir nach Ennistimon zurück.

Die Wettervorhersage für heute sagt den ganzen Tag Bewölkung voraus und abgesehen von einem kurzen Regenschauer nach dem Besuch des Poulnabrone Dolmen und einigen wenigen kurzen sonnigen Aufhellungen trifft dies auch zu.

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Direkt an der Abzweigung der R481 auf die R480 kann man das Leamaneh Castle nicht übersehen. Das schmucke Schloss besteht aus einem fünfstöckigen Turm aus dem Jahre 1480 und einem in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstandenen vierstöckigen Herrenhaus im Tudorstil. Erbauer des Turmhauses soll mit Turlough Donn einer der Nachfahren des legendären irischen Hochkönigs Brian Boru gewesen sein. Das Herrenhaus wiederum ließ Connor O’Brien errichten. Dieser kam 1651 bei einer Schlacht mit Cromwells General Edmund Ludlow ums Leben. Daraufhin soll sich Red Mary (in Gälisch: Máire Rua), seine legendäre Ehefrau mit dem markant roten Haar, auf den Weg nach Limerick gemacht haben, um einen von Cromwells Soldaten zu heiraten, damit die Burg und das dazugehörige Land als Erbe für ihren Sohn Donagh erhalten blieb.

Tatsächlich ging der Plan auf. Mary, die angeblich auch aus reiner Willkür ihre Dienstboten aufknüpfen ließ, fand einen heiratswilligen Engländer. Doch als dieser sich dann während der Ehe despektierlich über Connor O’Brien äußerte, soll sie ihn kurz entschlossen aus dem Fenster geworfen haben. Nachdem Marys Sohn Donagh den Sitz der Familie in das deutlich größere Dromoland Castle in Newmarket-on-Fergus verlegte, war das Schloss am Südrand des Burren ab dem 18. Jahrhundert dem Verfall preisgegeben und ist seither in eine Art Dornröschenschlaf verfallen.

Einige Kilometer nördlich, direkt am Strassenrand, befindet sich die alte Carran Church aus dem 12. Jahrhundert mit einem alten Friedhof. Die Anlage wird von einer hohen Steinmauer eineschlossen.

Das nächsrte Ziel ist das berühmte Steingrab von Poulnabrone Dolmen. Der Poulnabrone Dolmen (irisch Poll na Brón dt. „das Loch des Mühlsteins“, auch Poll na mBrón, dt. „das Loch der Sorgen“, daher engl. auch the hole of the sorrows genannt) ist kein Portal tomb, wie oft angegeben, sondern ein Wedge tomb, das laienhaft rekonstruiert wurde. Es liegt im Burren, County Clare, Irland, und wurde in der Jungsteinzeit, wahrscheinlich zwischen 3800 und 3200 v. Chr. erbaut. Der Dolmen ist aus zwei Orthostaten aufgebaut, die einen ungefähr 3,65 m langen Deckstein stützen. Ursprünglich wurde er durch einen Steinhügel bedeckt.

Restaurierungsarbeiten wurden im Jahr 1986 durchgeführt, nachdem 1985 im östlichen der beiden Tragsteine ein Riss entdeckt worden war. Es wurde jedoch nicht nur der beschädigte Tragstein erneuert, sondern auch ein zusätzlicher Orthostat an der Westseite gesetzt, um den Deckstein zu stabilisieren. Im Zuge dieser Arbeiten konnte Ann Lynch auch Grabungen durchführen, bei denen sie Reste von Bestattungen fand, die sich in den Rinnen im Kalkstein erhalten hatten. Diese Spuren sind auf um 3000 v. Chr. (5100–4900 BP) datiert.

Nach mehreren Fotostopps entlang der Westküste Irlands, wo wir die Karstfelsen fotografieren und erneut Langzeitbelichtung üben, erreichen wir Mitte Nachmittag die Cliffs of Moher. Die Cliffs of Moher (irisch Aillte an Mhothair) sind die bekanntesten Steilklippen Irlands. Sie liegen an der Südwestküste Irlands im County Clare nahe den Ortschaften Doolin (nördlich der Klippen) und Liscannor (südlich der Klippen). Die Klippen ragen an vielen Stellen nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean und erstrecken sich über eine Länge von über acht Kilometern. Am Südende, dem Hag's Head, haben sie eine Höhe von ungefähr 120 m, nördlich des O'Brien's Tower erreichen sie sogar 214 m. Der O'Brien's Tower liegt etwa auf der Hälfte der Strecke und wurde 1835 von Sir Cornellius O'Brien als Wachturm gebaut. Bei guter Sicht kann man von dort aus die Aran Islands und mitunter auch über die Galway Bay sehen. Jenseits dieser liegen die Maumturk-Berge in Connemara.

Am Kliff leben fast ausschließlich Vögel; eine Zählung ergab 30.000 Tiere in 29 Arten. Die interessantesten sind die berühmten atlantischen Papageientaucher, die in großen Kolonien an isolierten Stellen des Kliffs und auf Goat Island leben. Man findet auch Falken, Möwen, Krähenscharben und Alke.

Nach dem Abendessen werden noch fleissig die Bilder bearbeitet. Morgen früh werden wir den Westen Irlands verlassen und nach Dublin zurückfahren.

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