Wie verabredet steht die Gruppe um 4:30 Uhr bereit zu unserem Wanderabenteuer zur "Laguna Capri". Wir rechnen mit einer Aufstiegszeit von zwei Stunden um so zur blauen Stunde und zum Sonnenaufgang um 7:28 Uhr an der Lagune zu sein.
Als wir mit Kopflampen, Fotoausrüstung, Verpflegung und Stativ losmarschieren sind wir alle gespannt, was uns erwarten wird. Der Himmel zeigt sich mit Wolken und Sternen und daher stehen die Chancen sehr gut, dass wir einen grandiosen Sonnenaufgang erleben dürfen. Leo führt uns an und wählt ein Tempo vor, das man gut folgen kann. Mit mehreren kurzen Stopps soll verhindert werden, dass wir zu schnell nass durchgeschwitzt sind.
Schon allein die Wanderung im Dunkeln im hellen Mondlicht ist ein Erlebnis wert. Gegen halb Sieben treffen wir an der Lagune ein und nehmen unser verdientes Frühstück ein. Viel Zeit bleibt uns nicht die Kameras in Position zu bringen und auf die schnellen Lichtänderungen vorbereitet zu sein. Was uns nun ewartet, hätten wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht ausdenken können. Der Himmel verfärbt sich zu Beginn in ein kitschiges Rosa. Man muss es gesehen haben, um zu glauben, dass es so etwas gibt ...
... dann werden die Wolken immer röter und die Bergspitze des Fitz Roy erleuchtet in dunklem Orange. Das Wasser und die Landschaft taucht ebenfalls in diese Farbe ein ...
Mit zunehmendem Sonnenlicht erstrahlt das ganze Massiv in goldener Farbe...
Der Fitz Roy, auch Cerro Fitzroy oder Cerro Chaltén, gelegentlich auch FitzRoy, ist ein 3406 Meter hoher Granitberg in den argentinisch-chilenischen Anden Südamerikas. Er ist eine der Hauptattraktionen im Nationalpark Los Glaciares. In der Sprache der Ureinwohner, der Tehuelche-Indianer hieß der Berg El Chaltén, was in ihrer Sprache „Rauchender Berg“ bedeutete, wegen der oft an der Spitze sichtbaren Wolken. Heute trägt das nächstgelegene Dorf den Namen El Chaltén. Von diesem aus lassen sich mehrere Eintageswanderungen nahe an den Berg heran unternehmen. Als erster Europäer sah 1877 Perito Moreno den Berg. Er benannte ihn nach dem Kommandanten von Charles Darwins Forschungsschiff HMS Beagle, Robert FitzRoy.
Die Kameras laufen heiss um die besondere Stimmungen einzufangen. In der Zwischenzeit haben wir die Anstrengungen des Aufstiegs vergessen und geniessen diese mystische Stimmmung.
Ald diese ersten, warmen Morgenstrahlen nachlassen machen wir uns auf den Heimweg ins Tal. Die grandiose Landschaft und der tolle Blick auf dieses besondere Bergmassiv lassen uns immer wieder stoppen, die Aussicht geniessen und Fotos machen.
Auf dem Abstieg ins Tal kommen uns viele Wanderer entgegen, die offenbar nun bei warmen Temperaturen hochsteigen müssen und einen Fitz Roy in schlechtem Licht und wieder in Wolken erleben werden. Wie sehr uns da bewusst wird, dass gute Bilder oft erarbeitet werden müssen und das richtige Timing eine grosse Rolle spielt.
Um die Mittagszeit sind wir zurück im Hotel und widmen uns der Erholung von der Wanderung und den entstandenen Bildern. Den Rest des Tages blicken wir immer wieder hoch zum Fitz Roy, der sich aber in den Wolken versteckt. Toll, dass wir diesen seltenen Moment hier am Fitz Roy miterleben durften.